Fallen Angels 3 - Der Rebell by J. R. Ward

Fallen Angels 3 - Der Rebell by J. R. Ward

Autor:J. R. Ward [Ward, J. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-29T22:00:00+00:00


Fünfundzwanzig

Oben im Himmel sprang Nigel aus seinem Bett aus Seide und Satin. Er hatte nicht geschlafen – ohne Colin neben sich konnte er offenbar kein Auge zutun –, aber ob wach oder schlummernd, die Vision, die ihn erreichte, hätte ihn unter welchen Umständen auch immer aufgeschreckt.

Mit zitternden Händen zog er den Morgenmantel über seine Nacktheit. Edward – ach du lieber, stoischer Edward.

Er war verloren. In diesem Augenblick unten auf der Erde.

Oh, welch schreckliche Wendung der Ereignisse. Eine furchtbare Destabilisierung.

Wie hatte das passieren können?

Die Vorstellung, einer dieser beiden Krieger könnte stürzen, hatte er tatsächlich nie in seine Planungen einbezogen: Er hatte Jim die gefallenen Engel zur Unterstützung gesandt, weil sie hart und widerstandsfähig und so ungeheuer tüchtig in der Verteidigung des Guten waren, das sie in sich selbst doch so oft herunterspielten. Und von den beiden hätte Edward überleben sollen: Er war der Umsichtige und Kluge, der seinen unbeherrschten und unbeherrschbaren Kameraden ausglich.

Doch das Schicksal hatte ihnen allen eins ausgewischt.

»Verdammt, verdammt … verdammt …«

Und es gab keine Möglichkeit, Edward zurückzubringen – zumindest keine, die Nigel beeinflussen konnte: Die Wiederauferstehung lag in den Händen des Schöpfers, und das letzte Mal, dass ein Engel zurückgeschickt wurde, war … noch nie vorgekommen.

Nigel tupfte sich das Gesicht mit einem Leinentaschentuch ab. Er hatte beide in die Waagschale geworfen, Edward und Adrian, wie Spielwürfel – und jetzt war Adrian, der Unberechenbare, verloren ohne seinen Kompass, seinen Anker, seinen Kapitän. Und Jim, der bereits mit einer Ablenkung zu kämpfen hatte, war schlimmer dran als ganz allein: Er würde von nun an auf den anderen Engel aufpassen müssen.

Das war eine Katastrophe.

Und ein gutes Manöver von Seiten der Dämonin – doch wie war es passiert? Edward war stets wachsam gewesen. Was konnte ihn von seinen Instinkten abgelenkt haben?

Nigel setzte den Wasserkessel auf. Seine Hände zitterten bei dem Gedanken an das, was er herbeigeführt hatte. Edward hatte in dem nicht abgeschlossenen Teil dieses von Nigel beaufsichtigten Ortes in Sicherheit gelebt – gut, er hatte darauf gewartet, eingesetzt zu werden, das schon, und er war überglücklich gewesen, dass man ihm endlich verzieh, vor all den Jahren gegen die Regeln verstoßen und Adrian gerettet zu haben. Aber dennoch.

Ein großartiger Mann. Und jetzt war er fort.

So hätte es nicht kommen sollen.

Du bist nicht so mächtig, wie du glaubst, Nigel.

Er stützte die Hände auf die marmorne Oberfläche einer antiken Kommode; er konnte die Bürde auf seinem Herzen kaum tragen. Hätte er die beiden nicht aus ihrem jeweiligen Fegefeuer befreit, wäre all das nicht passiert.

Dabei war er sich seiner Entscheidung so anmaßend sicher gewesen.

Was hatte er nur getan …?

Da stand er, ohne jemanden vor oder hinter sich, allein mit seinen schrecklichen Gedanken und der Last seiner Taten, und dachte an Adrian. Auf sich allein gestellt. Unter Schmerzen. Im Krieg.

Es gab nur ein Wesen, an das Nigel sich in dieser grässlichen Einsamkeit wenden konnte. Und dass Colin nicht da war und – schlimmer noch – Nigel nicht zu ihm gehen konnte, machte ihn noch trauriger über die Lage, in der Adrian sich befand. Seine andere Hälfte zu verlieren war schlimmer als der Tod.



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